Die zehn Grundgedanken der Normung

Das DIN orientiert seine Arbeit an zehn Grundgedanken.

1.      Freiwilligkeit

Niemand wird an den Tisch des DIN gezwungen, die Arbeitsergebnisse sind Empfehlungen, die keine andere Macht hinter sich haben als die in ihnen liegende sachliche Kompetenz.

2.      Öffentlichkeit

Wer etwas im geheimen tun will, ist beim DIN fehl am Platze. Alle Normungsvorhaben und Entwürfe zu DIN-Normen werden öffentlich bekanntgemacht, Kritiker an den Verhandlungstisch gebeten. Das DIN informiert über alle technischen Regeln unseres Landes, einschließlich der vom Staat herausgegebenen Gesetze und Verordnungen mit technischem Inhalt.

3.      Beteiligung aller interessierten Kreise

Jeder kann mitwirken. Der Staat ist dabei ein wichtiger Partner, nicht weniger, nicht mehr.

4.      Einheitlichkeit und Widerspruchsfreiheit

Das Deutsche Normenwerk befaßt sich mit allen technischen Disziplinen. Die Regeln der Normungsarbeit sichern seine Einheitlichkeit. Die Normenprüfstelle sorgt für Widerspruchsfreiheit.

5.      Sachbezogenheit

DIN normt keine Weltanschauung. DIN-Normen sind ein Spiegelbild der Wirklichkeit und Niederschrift des technischen Erfahrungsstandes.

6.      Konsens

Das Normungsverfahren ist auf Konsens aufgebaut. Der Inhalt einer Norm wird im Wege gegenseitiger Verständigung mit dem Bemühen festgelegt, eine gemeinsame Auffassung zu erreichen und formelle Abstimmungen zu vermeiden.

7.      Ausrichtung am Stand der Technik

Das DIN bewegt sich in dem Rahmen, den die naturwissenschaftliche Erkenntnis vorgibt. Es sorgt für die schnelle Umsetzung neuer Erkenntnis in DIN-Normen.

8.      Ausrichtung an den wirtschaftlichen Gegebenheiten

Jede Normensetzung wird auf ihre wirtschaftlichen Wirkungen hin untersucht. Es wird nur das unbedingt Notwendige genormt. Normung ist kein Selbstzweck.

9.      Ausrichtung am allgemeinen Nutzen

Ausgehend von der naturwissenschaftlichen Erkenntnis, haben DIN-Normen gesamtgesellschaftliche Ziele einzubeziehen. Es gibt keine wertfreie Normung. Der Nutzen für alle steht über dem Vorteil einzelner.

10. Internationalität

Ein Land, dessen Außenhandel 60% des Bruttosozialproduktes erreicht, darf keine Insellösungen suchen. Das DIN will einen von technischen Hemmnissen freien Welthandel. Die Europäische Union bedarf Europäischer Normen.