Das DIN orientiert seine Arbeit an zehn
Grundgedanken.
Niemand wird an
den Tisch des DIN gezwungen, die Arbeitsergebnisse sind Empfehlungen, die keine
andere Macht hinter sich haben als die in ihnen liegende sachliche Kompetenz.
Wer etwas im
geheimen tun will, ist beim DIN fehl am Platze. Alle Normungsvorhaben und
Entwürfe zu DIN-Normen werden öffentlich bekanntgemacht, Kritiker an den
Verhandlungstisch gebeten. Das DIN informiert über alle technischen Regeln
unseres Landes, einschließlich der vom Staat herausgegebenen Gesetze und
Verordnungen mit technischem Inhalt.
Jeder kann
mitwirken. Der Staat ist dabei ein wichtiger Partner, nicht weniger, nicht
mehr.
Das Deutsche
Normenwerk befaßt sich mit allen technischen Disziplinen. Die Regeln der
Normungsarbeit sichern seine Einheitlichkeit. Die Normenprüfstelle sorgt für
Widerspruchsfreiheit.
DIN normt keine
Weltanschauung. DIN-Normen sind ein Spiegelbild der Wirklichkeit und
Niederschrift des technischen Erfahrungsstandes.
Das
Normungsverfahren ist auf Konsens aufgebaut. Der Inhalt einer Norm wird im Wege
gegenseitiger Verständigung mit dem Bemühen festgelegt, eine gemeinsame
Auffassung zu erreichen und formelle Abstimmungen zu vermeiden.
Das DIN bewegt
sich in dem Rahmen, den die naturwissenschaftliche Erkenntnis vorgibt. Es sorgt
für die schnelle Umsetzung neuer Erkenntnis in DIN-Normen.
Jede
Normensetzung wird auf ihre wirtschaftlichen Wirkungen hin untersucht. Es wird
nur das unbedingt Notwendige genormt. Normung ist kein Selbstzweck.
Ausgehend von der
naturwissenschaftlichen Erkenntnis, haben DIN-Normen gesamtgesellschaftliche
Ziele einzubeziehen. Es gibt keine wertfreie Normung. Der Nutzen für alle steht
über dem Vorteil einzelner.
Ein Land, dessen
Außenhandel 60% des Bruttosozialproduktes erreicht, darf keine Insellösungen
suchen. Das DIN will einen von technischen Hemmnissen freien Welthandel. Die
Europäische Union bedarf Europäischer Normen.